ENTSCHEIDUNGen AM LIMIT

Anfang Januar meldete das Robert-Koch-Institut im Landkreis Meißen die bundesweit höchste Sieben-Tages-Inzidenz. Nirgendwo wütete die Pandemie zum Jahreswechsel so wie hier.

Im örtlichen Fachkrankenhaus, dem Lungenzentrum Coswig, arbeiten Ärzte und Pflegepersonal in Vollschutzmonturen, um sich nicht anzustecken. Neue Hoffnung wecken die Impfungen. Doch auch unter dem medizinischen Personal gibt es Skeptiker.

Außerhalb kontrollieren Polizisten die Einhaltung der sächsischen Corona-Verordnung auf der Straße, ein Krisenstab müht sich mit der Nachverfolgung von Kontakten, ein mobiles Team des Arbeiter-Samariter-Bundes startet mit den ersten Impfungen in einem Pflegeheim. Das Corona-Virus verschärft aber auch die soziale Ungleichheit, wie die Helfer der mobilen Tafel in Coswig es erleben. Und im Krematorium schieben die Bestatter Sonderschichten.

Der Film erzählt vom Kampf gegen das Corona-Virus und begleitet Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger am Fachkrankenhaus in Coswig über mehrere Wochen. Er beobachtet, wie sich die Menschen in einer ganzen Region mit der Ausnahmesituation auseinandersetzen: die, die in der Klinik oder im Krisenstab versuchen, die Situation im Griff zu behalten und möglichst viele Leben zu retten, und die, die mit ihren Ängsten, ihrer Ohnmacht und Überforderung zu Rande kommen müssen. Was bleibt von den Erfahrungen, was lässt sich für unser Gesundheitssystem, aber auch für das gesellschaftliche Miteinander lernen? Müssen Pfleger und Pflegerinnen ständige Überforderung akzeptieren? Gibt es eine Pflicht sich impfen zu lassen? Und wo bleibt die Solidarität in der Krise?

Erstausstrahlung, 29. März 2021 ARD 23:35 Uhr + ARD-Mediathek (12 Monate)