MDR-Reportage „Heute im Osten“
Stanislav Vysotskyi ist Jongleur mit Leib und Seele. Eigentlich sollte der 37-jährige Ukrainer, der in Berlin lebt, zusammen mit 12 weiteren Artisten in der aktuellen Herbstshow des Krystallpalast Varietés in Leipzig auftreten. Doch am Tag der Premiere erreichte sie die Nachricht vom bevorstehenden zweiten Lockdown. „Eine Achterbahn der Gefühle“, sagt Stanislav. Nach nur wenigen Vorstellungen war Schluss mit den Auftritten. Nun harren sie der Dinge, in der Hoffnung, dass es bald mit den Auftritten weitergehen kann. Das Krystallpalast Varieté unterstützt seine Artisten nach Kräften. Sie bekommen im Haus kostenlos Unterkünfte gestellt und können hier auch trainieren, um fit zu bleiben für die Zeit, wenn es weiter geht. So hat sich eine internationale Schicksalsgemeinschaft von Künstlern herausgebildet, die versuchen sich gegenseitig Kraft zu geben. Von der Politik fühlen sie sich im Stich gelassen. Denn einen finanziellen Ausgleich gab es für Soloselbstständige aus der Kulturszene bisher nicht, gleichzeitig konnten viele von ihnen schon seit März 2020 nicht arbeiten und damit auch kein Geld verdienen. Ihrer Zukunft sehen sie nun mit großer Sorge entgegen.
Link zur ARD-Mediathek (bis 21.11.2021)
