Rolf Becker – der sanfte Rebell

In der ARD-Serie „In aller Freundschaft“ spielt er Otto Stein, den Vater von Dr. Martin Stein und Ehemann von Charlotte dargestellt von Ursula Karusseit – und das seit 2006.

Dass er seit Jahrzehnten zu den besten und engagiertesten Darstellern in Deutschland zählt, geht im Trubel des Serienerfolges beinahe unter. Denn ob auf dem Theater, im Film oder im Fernsehen, Rolf Beckers Stimme, seine Haltung und die Sanftheit sind unverwechselbar.

80 wird Rolf Becker Ende März 2015, wunderbare Gelegenheit mehr über ihn zu erfahren. Der Film „Lebensläufe“ begibt sich auf Spurensuche.

Geboren wurde er in Leipzig Gohlis 1935. Während des 2. Weltkrieges wird der Junge zu den Großeltern aufs Land nach Schleswig Holstein geschickt. Er wächst dort auf mit dem Großvater, einem Linken. In der guten Stube versteht der es, die Leute zum Lachen zu bringen, freiwillig, unfreiwillig komisch – ein Clown.

Rolf Beckers Vater, ein konservativer deutscher Offizier, stirbt als der Junge acht Jahre alt ist. Nach dem Krieg geht er ans Gymnasium in Bremen und begehrt gegen die Erstarrung auf, als er das Theater entdeckt. Für Rolf Becker werden das Theater und seine Kunst zur politischen Bühne. Er spielt auf fast allen großen deutschen Bühnen und wird zu einer der prägenden Figuren des neuen deutschen Films.

Trotz des Erfolgs ist er nie erstarrt. Von Hamburg aus, wo er seit 40 Jahren lebt, zieht er in die Welt für seine Projekte, Uruguay, die deutsche Provinz und immer wieder Leipzig.

Was ihn hält, ist die Familie, seine erwachsenen Kinder Ben und Meret Becker aus erster Ehe, seine Frau und die 3 gemeinsamen Söhne. Anton, mit 14 Jahren der Jüngste, spielte bereits im Fernsehen eine erste Hauptrolle. Kurz vor seinem 80. Geburtstag gibt Rolf Becker Auskunft über sein Leben, darüber, was ihn umtreibt, ihn neugierig macht und sanft werden lässt.