Der Tod des Automobilfabrikanten

Die Kleinstadt Hainichen in Sachsen. Im Juni 1945 wird der Autofabrikant Hans Rasmussen aus dem Bett geholt, verhaftet und nach Schlesien, in ein so genanntes Speziallager des NKWD gebracht. Wenig später stirbt er dort an den Folgen von Entkräftung und Ruhr – im Alter von 39 Jahren. Ein Schicksal, dass er mit 3000 anderen Inhaftierten teilt.

Hans Rasmussen ist der älteste Sohn von Jörgen Skafte Rasmussen, dem Gründer der legendären sächsischen Motorrad- und Automarke DKW, und damit Spross einer der damals einflussreichsten Familien Mitteldeutschlands. Schon mit jungen Jahren macht ihn der Vater zum Chef der Framo-Werke in Hainichen, wo schicke Kleinwagen und Transporter vom Band laufen – später, in der DDR, unter der Marke „Barkas“ bekannt.

Hans Rasmussens Tochter, Sybille Krägel, will wissen wer ihren Vater damals verhaftete – und vor allem warum. War er schuldig oder das Opfer böswilliger Denunzianten? In einem neuen Film der MDR-Reihe „Die Spur der Ahnen“ gehen wir zusammen mit Sybille Krägel auf Spurensuche. Dabei mischen sich berührende Erinnerungen an eine behütete Kindheit mit dem Blick auf die dunkle Seite der Vergangenheit. Da geht es um NS-Verstrickungen, Kriegsprofite und Zwangsarbeit. So wird die Suche zum Wagnis … Sollte Sybille Krägels Vater nicht nur Opfer, sondern auch Täter gewesen sein?